Donnerstag, 17. Oktober 2019

Johny Thonipara: Bei Thomas hört der Spaß auf

Gäbe es Johny Thonipara nicht, dann müsste man ihn glatt erfinden. Mit welcher Inbrunst und Liebe aber auch kritischer Distanz der Asienreferent des Zentrums Oekumene sein Heimatland anderen näherbringt, ist einzigartig. Als christlicher Missionar einst zu den indischen Ureinwohnern geschickt, zeigt der Theologe heute den Ausländern die einheimischen Eigenheiten. 


Trefflich diskutieren kann man mit ihm über das aus deutscher Sicht überbordende Nationalbewusstsein der Atommacht Indien, die schwierige Lage in Kaschmir oder den zunehmenden Hindu-Nationalismus. An einem Punkt aber lässt der Theologe mit Doktortitel, den den alle herzlich Johny nennen, nicht mit sich streiten.

Wenn es um den Apostel Thomas geht, duldet er keinen Widerspruch. Dass der laut einiger Historiker womöglich niemals den Subkontinent betrat und mit einem späteren christlichen Kaufmann verwechselt wurde, lässt Johny nicht gelten. Die wunderbare St. Thomas Basilika bei Chennai und die original Fußabdrücke im Felsen von Little Mount sind ihm dafür genug Glaubensbeweis. Ende der Diskussion.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen